Materialien für den islamischen Religionsunterricht
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Für Eltern





Wir schaffen es gemeinsam

„Es gibt zwei Gaben, deren Wert von den Menschen unterschätzt wird: zum einen die Gesundheit und zum anderen freie Zeit.“ (Hadith)

Eure Gesundheit ist auch für uns sehr wichtig, passt auf euch auf. Möge Allah euch und eure Liebsten beschützen!

Im Islam hat Reinheit einen so hohen Stellenwert, dass sie unser Prophet ﷺ als „Hälfte des Îmâns“ bezeichnet hat. Innere und äußere Reinheit sind zudem die ersten Bedingungen des Gebets. Neben der Körperhygiene ist auch die Sauberkeit Zuhause und am Arbeitsplatz wichtig. Unser Prophet hat deutlich gemacht, welche Auswirkungen es haben kann, wenn jemand seine Umgebung nicht sauber hält. Wer diese gesellschaftlichen Regeln nicht befolgt, verletzt die Rechte seiner Mitmenschen. Vorbeugen ist immer der bessere Weg für ein gesundes Leben. Als zurzeit unseres Propheten ﷺ eine Seuche ausbrach, empfahl er: „Wenn ihr hört, dass an einem Ort die Pest oder eine ansteckende Krankheit ausgebrochen ist, dann geht nicht dorthin. Wenn die Krankheit in euren Ort ist, dann verlasst ihn nicht.“

Der Coronavirus breitet sich weltweit aus. Um uns zu schützen, sollten wir die Empfehlungen und Warnungen der Gesundheitsbehörden beachten und befolgen. Die persönliche Hygiene ist in diesen Zeiten wichtiger als sonst. Vor allem ist es wichtig, regelmäßig die Hände zu waschen, z. B. vor und nach dem Essen, und nicht mit schmutzigen Händen Mund, Nase und Augen zu berühren. Wer husten oder niesen muss, sollte das in ein Taschentuch oder in die Armbeuge tun. Geschlossene Räume müssen oft gelüftet werden. Wer krank ist, sollte nach Wegen der Heilung suchen. Unser Prophet ﷺ sagte: „O ihr Diener Allahs! Sucht nach Heilung. Denn Allah hat für jede Krankheit auch eine Heilung erschaffen.“

Das Diesseits ist eine Prüfung, was in folgendem Koranvers deutlich wird: „Und Wir werden euch ganz gewiss mit ein wenig Furcht und Hunger und Mangel an Besitz, Seelen und Früchten prüfen. Doch verkünde frohe Botschaft den Standhaften, die, wenn sie ein Unglück trifft, sagen: „Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück.“ Sie sind es, denen Segnungen von ihrem Herrn und Erbarmen zuteil werden, und sie sind die Rechtgeleiteten.“ (Koran 2: 255-237)

Dazu: Das derzeit beste verfügbare Mittel gegen das Coronavirus ist gesellschaftliche Solidarität, Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Spendenbereitschaft. Es liegt aber auch an jedem selbst, sich unbedingt verantwortungsbewusst zu verhalten, Menschenansammlungen fernzubleiben und soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren.

Zur gesellschaftlichen Solidarität gehört es auch, dass Stärkere sich um die Schwachen kümmern. Wer jung und kräftig ist, kann sich beispielsweise anbieten, für Risikogruppen die Einkäufe zu erledigen; wer Kapazitäten und Möglichkeiten hat, kann sich für Kinderbetreuung anbieten, um Eltern zu entlasten, die arbeiten müssen. Die Möglichkeiten der nachbarschaftlichen Fürsorge sind vielfältig. Voraussetzung für einen Erfolg,  Rettung und Unterstützung ist, dass die Menschen in dem Bewusstsein leben sollen, dass auch Leid und Herausforderungen wie Krankheiten und Epidemien zum Leben gehören. Die Haltung, die im Koran und den Hadithen immer wieder erwähnt wird, ist ṣabr, ein geduldiges Ausharren aber auch aktives „Dagegenhalten“.

Krankheiten und Verlust, Nachrichten und Botschaften also, die den Menschen wachrütteln sollen. Es ist egal, ob jemand glaubt oder nicht glaubt, wenn es um das gemeinsame Vorgehen gegen Übel und Krankheiten und anderen Prüfungen geht. Sabr bedeutet, die schweren Ereignisse des Lebens, seine unerwünschten und unvermeidlichen Überraschungen zu ertragen.  Solange wir am Leben sind, werden wir uns wohl oder übel mit solchen Situationen konfrontiert sehen.  Auf jeden Fall ist es unsere Aufgabe, geduldig auszuharren.  Der Qur’an sagt:  "Wahrlich, Allah ist mit den Geduldigen." (Al- Baqarah  2:153).